Abstract: | In diesem Beitrag werden Ergebnisse aus einem quantitativ-historischen Forschungsprojekt vorgestellt, die es zulassen, die
provokative Titelfrage nach der Objektivit?t von akademischen Prüfungen in der Zeit bis 1945 zu stellen. Die Objektivit?t
wird dadurch in Frage gestellt, dass die Quoten des Nicht-Bestehens in universit?ren und nach-universit?ren Abschlussprüfungen
systematisch im Zeitverlauf stiegen und fielen, und zwar im Rhythmus der Arbeitsmarktchancen der jeweiligen Karrieren, die
mit dem Studienfach verbunden sind: In Zeiten von überfüllung in den Karrieren bestanden prozentual mehr Kandidaten die Prüfungen
nicht. Ein m?glicher Grund sind ?nderungen des „Selektionsklimas“ im Bildungssystem. Dieser Zusammenhang k?nnte auch nach
1945 bis heute weiterbestanden haben, obwohl die bisher schlechte Datenlage hier keine generelle Aussage zul?sst. |